(djd). Steht ein Glas Wasser in der Sonne, wird es rasch erwärmt. Dieses einfache Naturprinzip lässt sich auch konsequent nutzen, um die eigenen vier Wände ökologisch und ökonomisch zu beheizen. Solarthermie erzeugt am effizientesten Wärmeenergie und Warmwasser. Dies belegt die neue Energieeinsparverordnung, die dieser Art der Wärmegewinnung einen Primärenergiefaktor von null zuordnet. Je niedriger dieser Faktor ist, umso effektiver ist die Energiequelle.
Reines Wasser als Wärmeträger
Bereits vor zehn Jahren setzte der Karlsbader Wärmespezialist Paradigma bei seinem thermischen Solarsystem auf reines Wasser als Wärmeträger. Bis dato waren nur Solarwärme-Systeme bekannt, bei denen ein Gemisch aus Wasser und dem Frostschutzmittel Glykol durch die Kollektoren fließt. Da dieses Gemisch nicht direkt in die Heizungsanlage eingespeist werden kann, wird ein zweiter Heizkreis und ein weiterer Wärmetauscher notwendig. Zudem muss das Glykol-Gemisch regelmäßig vom Fachmann gewartet werden. Die pfiffigen Unternehmer aus dem badischen Karlsbad setzten daher mit ihrem AquaSolar System auf reines Wasser als Wärmeträger, sodass die Solarwärme-Anlage direkt ins Heizungssystem integriert werden kann. Ein weiterer und wesentlicher Vorteil des wassergeführten Systems ist die bedeutend höhere Wärmekapazität: Wasser speichert bei gleicher Temperatur mehr Energie und kann dabei nicht überhitzen.
Mühelose Nachrüstung
Einfrieren kann der Wärmeträger trotzdem nicht, denn dies verhindert der patentierte Frostschutzmechanismus der speziellen Kollektoren: Eine kleine Pumpe versetzt das Wasser in Intervallen in Bewegung, sobald die Temperatur unter einen vorgegeben Punkt sinkt. Bestehende Warmwasserspeicher können in der Regel weiter genutzt werden. Unter http://www.paradigma.de/heizkostenrechner können Wechselwillige ihre aktuell genutzte Energiequelle mit möglichen Alternativen vergleichen. Die voraussichtliche Preisentwicklung des alternativen Energieträgers wird dabei in die Rechnung mit einbezogen. Wer ganz auf fossile Brennstoffe verzichten möchte, kann sein bestehendes Solarsystem zudem mit einem Pellets- oder Erdgas-Brennwertkessel kombinieren. Ob Einsteigermodell oder Hocheffizient Variante: Der Bauherr oder Sanierer hat absolute Planungsfreiheit und kann die Kollektorfläche je nach Wärmebedarf später noch erweitern oder einen größeren Speicher installieren.
idw 2014/09